Ziel
Das Ziel der kognitiven Screening-Tests für Klienten im Alter von 6 bis 90 Jahren ist es, die kognitive Leistungsfähigkeit über eine breite Altersgruppe hinweg zu bewerten und zu messen, von jungen Kindern bis hin zu älteren Erwachsenen.
Es wird festgestellt, ob die Leistung des Probanden altersgerecht ist oder ob Auffälligkeiten vorliegen.
Im Falle von Auffälligkeiten sollte in jedem Fall ein Fachmann (in der Regel ein Neurologe oder Neuropsychologe) kontaktiert werden.
Die Screening-Tests wurden entwickelt von der Uniklinik Köln.
Normiert wurden die Tests in der Dissertation von Yalda Khani „TabScreen – Ein tabletgestütztes Screening für kognitive Beeinträchtigung“ 2019 an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln.
Die Stichprobe umfasste 100 Probanden, 52 Gesunde (kognitiv normgerecht) und 48 kognitiv Beeinträchtigte. Nach Fertigstellung der PC-Version wurde die Stichprobengröße auf über 1300 Gesunde Vergleichsprobanden erhöht. Es wurden verschiedene Altersgruppen von unter 20 bis über 75 Jahren berücksichtigt, wobei in jeder Gruppe mindestens 30 männliche und 30 weibliche Teilnehmer vertreten sind. Die Altersgruppen zwischen 45 und 65 Jahren, bringt die höchste Anzahl an gesammelten Vergleichswerten in die Analyse ein. (Stand Juli 2024)
Durchführung
Das Bild (anklicken zum Vergrößern) zeigt den Start der Screening-Tests. Es kann gewählt werden, welche Einzeltests durchgeführt werden sollen.
Bei Auswahl aller Tests dauert die Durchführung ca. 30 Min. bei gesunden Probanden, ca. 45 Min. (oder mehr) bei Betroffenen.
Die Ergebnisse werden gespeichert und können später angezeigt werden.
Eine Screening-Testreihe mit drei Varianten: Wiederholbar jederzeit
Die Screening-Tests können jederzeit wiederholt werden. Jeder Test steht in drei parallel Varianten zur Verfügung, um Wiederholungen zu ermöglichen. Dennoch wird empfohlen, je nach Trainingsfrequenz und -intensität, etwa vier Wochen zwischen den Wiederholungen zu warten, um Lerneffekte zu minimieren.
Ergebnisse
Die Auswertung der Screening-Tests erfolgt in einer Tabelle. Das Testergebnis der einzelnen Untertests wird als Prozentrang angegeben.
Wird das Screening wiederholt, erscheinen die Ergebnisse der verschiedenen Testzeitpunkte (mit Datum versehen) untereinander. Auf diese Weise werden Änderungen der Leistung sofort ersichtlich.
Prozentrang
Zitat von der Webseite testzentrale.de: „Prozentränge geben an, wie viel Prozent der Vergleichsgruppe mindestens genauso viele Punkte erzielt haben wie der getestete Proband. Der mögliche Wertebereich reicht von einem Prozentrang von 0 bis zum Prozentrang von 100.
Beispielsweise bedeutet ein Prozentrang von 1, dass ein Prozent der Personen aus der Normstichprobe genauso viele oder weniger Punkte erreicht haben. Der Proband gehört also zu dem einen Prozent der schwächsten Aufgabenlöser seiner Altersgruppe.
Im Unterschied dazu verweist ein Prozentrang von 99 darauf, dass 99 Prozent der Eichstichprobe schwächere oder gleich gute Leistungen wie die getestete Person erreichten. Es gibt in dieser Altersgruppe also nur noch ein Prozent Personen, die bessere Leistungen erzielen als dieser Proband.“
Das HeadApp-Programm betrachtet Ergebnisse
mit einem Prozentrang <=2% als „schwer beeinträchtigt“
mit einem Prozentrang <=7% als „beeinträchtigt“
mit einem Prozentrang <=16% als „unterer Durchschnitt“
alle anderen Ergebnisse als „normal“ oder besser
Die farbigen Balken, die die Leistung des Patienten anzeigen, sind logarithmisch skaliert. Dies sorgt dafür, dass Leistungsverbesserungen im unteren Prozentrang-Bereich stärker hervortreten.
Auswertung der Ergebnisse
Die Ergebnisse des Screenings werden von HeadApp bewertet. Ist die Leistung in einem Test „unterer Durchschnitt“ oder schlechter, werden passende Therapiemodule vorgeschlagen. Startet der Patient das Training, wird automatisch ein Schwierigkeitsgrad gewählt, der dem Leistungsniveau entspricht. Bietet das Training spezielle Einstellmöglichkeiten, werden diese entsprechend der Testergebnisse vorgenommen.
Besonderheit Testergebnis „Lateralität“
Stellt der Pfadfindertest eine Verlangsamung rechts oder links fest, deutet dies auf einen Neglect oder eine Hemianopsie hin.
Entsprechend den Testergebnissen wird die Grundeinstellung des Patienten verändert, wodurch sich diese Information auf alle Therapieprogramme auswirkt. Ist das Ergebnis „schwer beeinträchtigt“ wird die Optokinetische Stimulation (OKS) aktiviert. Kann der Patient OKS nicht tolerieren, muss diese manuell im Fenster „Patient->Bearbeiten“ deaktiviert werden.