NeuroVitalis

NeuroVitalis – Screening-Test

Ziel

Ziel der Screening-Tests ist es, kognitive Defizite bei älteren Probanden und geriatrischen Patienten zu messen und zu bewerten.

Es wird festgestellt, ob die Leistung des Probanden altersgerecht ist oder ob Auffälligkeiten vorliegen.

Im Falle von Auffälligkeiten sollte in jedem Fall ein Fachmann (in der Regel ein Neurologe oder Neuropsychologe) kontaktiert werden.

Die Screening-Tests wurden entwickelt von der Uniklinik Köln.

Uniklinik Köln

Normiert wurden die Tests in der Dissertation von Yalda Khani „TabScreen – Ein tabletgestütztes Screening für kognitive Beeinträchtigung“ 2019 an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln.

Die Stichprobe umfasste 100 Probanden, 52 Gesunde (kognitiv normgerecht) und 48 kognitiv Beeinträchtigte. Nach Fertigstellung der PC-Version wurde die Stichprobengröße um weitere 350 Gesunde erhöht.

Durchführung

NEUROvitalis Screening - Auswahl Tests

Das Bild (anklicken zum Vergrößern) zeigt den Start der Screening-Tests. Es kann gewählt werden, welche Einzeltests durchgeführt werden sollen.

Bei Auswahl aller Tests dauert die Durchführung ca. 30 Min. bei gesunden Probanden, ca. 45 Min. (oder mehr) bei Betroffenen.

Die Ergebnisse werden gespeichert und können später angezeigt werden.

Zu jedem Test existieren 3 Parallelvarianten. Trotzdem kann jeder Test nach Durchführung einen Monat lang nicht wiederholt werden, um Lerneffekte auszuschließen.

Ergebnisse

NEUROvitalis - Anzeige Screening-Ergebnisse

Die Auswertung der Screening-Tests erfolgt in einer Tabelle. Das Testergebnis der einzelnen Untertests wird als Prozentrang angegeben.

Wird das Screening wiederholt, erscheinen die Ergebnisse der verschiedenen Testzeitpunkte (mit Datum versehen) untereinander. Auf diese Weise werden Änderungen der Leistung sofort ersichtlich.

Prozentrang

Zitat von der Webseite testzentrale.de: „Prozentränge geben an, wie viel Prozent der Vergleichsgruppe mindestens genauso viele Punkte erzielt haben wie der getestete Proband. Der mögliche Wertebereich reicht von einem Prozentrang von 0 bis zum Prozentrang von 100.

Beispielsweise bedeutet ein Prozentrang von 1, dass ein Prozent der Personen aus der Normstichprobe genauso viele oder weniger Punkte erreicht haben. Der Proband gehört also zu dem einen Prozent der schwächsten Aufgabenlöser seiner Altersgruppe.

Im Unterschied dazu verweist ein Prozentrang von 99 darauf, dass 99 Prozent der Eichstichprobe schwächere oder gleich gute Leistungen wie die getestete Person erreichten. Es gibt in dieser Altersgruppe also nur noch ein Prozent Personen, die bessere Leistungen erzielen als dieser Proband.“

Das HeadApp-Programm betrachtet Ergebnisse
mit einem Prozentrang <=2% als „schwer beeinträchtigt“
mit einem Prozentrang <=7% als „beeinträchtigt“
mit einem Prozentrang <=16% als „unterer Durchschnitt“
alle anderen Ergebnisse als „normal“ oder besser

Die farbigen Balken, die die Leistung des Patienten anzeigen, sind logarithmisch skaliert. Dies sorgt dafür, dass Leistungsverbesserungen im unteren Prozentrang-Bereich stärker hervortreten.

Auswertung der Ergebnisse

Die Ergebnisse des Screenings werden von HeadApp bewertet. Ist die Leistung in einem Test „unterer Durchschnitt“ oder schlechter, werden passende Therapiemodule vorgeschlagen. Startet der Patient das Training, wird automatisch ein Schwierigkeitsgrad gewählt, der dem Leistungsniveau entspricht. Bietet das Training spezielle Einstellmöglichkeiten, werden diese entsprechend der Testergebnisse vorgenommen.

Besonderheit Testergebnis „Lateralität“

Stellt der Pfadfindertest eine Verlangsamung rechts oder links fest, deutet dies auf einen Neglect oder eine Hemianopsie hin.

Entsprechend den Testergebnissen wird die Grundeinstellung des Patienten verändert, wodurch sich diese Information auf alle Therapieprogramme auswirkt. Ist das Ergebnis „schwer beeinträchtigt“ wird die Optokinetische Stimulation (OKS) aktiviert. Kann der Patient OKS nicht tolerieren, muss diese manuell im Fenster „Patient->Bearbeiten“ deaktiviert werden.