NeuroVitalis

NEUROvitalis – Denken und Problemlösen

Trainingsziel

Planen und Problemlösen, als besonders alltagsnahe Aufgabe trainiert neben der Fähigkeit des vorausschauenden Denkens, das logische Schließen, die Priorisierung und die Überblicksgewinnung.

In einen Tageskalender sollen die Termine und Aufgaben eines Tages widerspruchsfrei einsortiert werden. Dabei müssen bestimmte zeitliche Abfolgen von Tätigkeiten sowie die Dauer der Ausführung berücksichtigt werden. In höheren Stufen müssen Termine aus dem Gedächtnis abgerufen und einsortiert werden.

Bei den kognitiven Therapieansätzen spielt die Verbesserung der Arbeitsgedächtnisleistung, der Problemlösefähigkeit sowie des planerischen Denkens eine zentrale Rolle (Quelle: Leitlinie über exekutive Dysfunktionen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Gesellschaft für Neuropsychologie).

Bei diesen Therapieansätzen ist die Art der Intervention gut strukturierbar, und sie sind sowohl in Gruppen- als auch in Einzelsitzungen durchführbar. Ziel der kognitiven Trainingsverfahren ist gemäß ICF-Terminologie die Veränderung der Körperstrukturen und -funktionen mit ihren physiologischen und psychologischen Funktionen. Hier werden durch wiederholtes kognitives Training neuronale Plastizitätsprozesse angestoßen (Belleville et al., 2011; Engvig et al., 2012; Takeuchi et al., 2011; Takeuchi et al., 2015), welche unter anderem auch von entsprechenden Veränderungen in Neurotrophinen begleitet sein können (Angelucci et al., 2015; Gunstad et al., 2008; Vinogradov et al., 2009).

Plastizität bedeutet dabei die Fähigkeit des Gehirns, sich durch strukturelle Veränderungen an veränderte Verarbeitungsbedingungen bzw. Verarbeitungsziele anzupassen (Bartsch & Wulff, 2015).

Problemlösefähigkeit und planerisches Denken

Mit dem vorliegenden Übungsprogramm werden die o.g. Fähigkeiten geübt.

Durch die autoadaptive Struktur der Aufgabe ist das Training für Betroffene gut erlernbar und passt sich schnell den Leistungsniveau des Trainierenden an.

Arbeitsgedächtnis

In den hohen Schwierigkeitsstufen sollen Termine zur Planung im Gedächtnis behalten werden. Dies fördert eine Verbesserung der Arbeitsgedächtnisleistung.

Aufgabenbeschreibung

Vorgegeben werden ein Tageskalender und Erledigungen, die an einem Tage zu tätigen sind. Die Tätigkeiten sollen zeitlich in den Tagesplan einsortiert werden, indem die Symbole, die mit den Tätigkeiten verbunden sind, in die Zeitfelder des Tagesplanes geschoben werden.

Die Tätigkeiten sind an bestimmte zeitliche Bedingungen geknüpft. Diese werden in einem Fenster angezeigt, wenn der Anwender auf das Termin-Symbol klickt. Ab Stufe 5  gibt es grau unterlegte Zeitfelder, die nicht mit einer Aktivität besetzt werden dürfen.

NEUROvitalis Training "Planung" - mittlere Schwierigkeit

In höheren Schwierigkeitsstufen werden Termine eingestreut, die zwingend an einen anderen Termin gebunden sind. Diese Termine müssen innerhalb einer Aufgabe immer gemeinsam auftreten.

Innerhalb der Zeitfelder kann beliebig hin- und hergeschoben werden. Ab Stufe 7 ist es möglich, ein Zeitfeld mit 2 Terminen zu besetzen und zwei Zeitfelder mit einem Termin zu belegen. Ab Stufe 13 kann eine definierte Anzahl von Terminfeldern nur einmalig aufgerufen werden. Diese Angaben sollen eingeprägt und für die weitere Planung berücksichtigt  werden.

Ablauf

NEUROvitalis Training "Planung" - geringe Schwierigkeit

Wählen Sie im Startfenster für alle Therapieprogramme den Bereich „Alle Übungen“, dann die Karteikarte „NEUROvitalis“. Hier klicken Sie das Training „Denken und Problemlösen – Vita Plan“ an.

Es erscheint ein Fenster zur Auswahl des Schwierigkeitsgrades und der Trainingsdauer.

Schwierigkeitsgrad

Damit sich der Trainierende nicht selbst überfordert, beginnt das Training in einem niedrigen Schwierigkeitsgrad. Alle anderen Level sind mit einem Schloss verschlossen, das durch Lösen der vorherigen Aufgabe geöffnet werden muss.

Möchte ein Therapeut Schwierigkeitsgrade überspringen, kann er im Menü „Patient -> Bearbeiten“ die Option „Therapeut kann alle Level starten“ einschalten.

Trainingsdauer

Im Allgemeinen wird eine Trainingsdauer von 20 Minuten empfohlen. Ein zu langes Training führt zum Nachlassen der Aufmerksamkeits-Leistung, der Patient macht Fehler und wird frustriert.

Bei stark Betroffenen sollte die Trainingsdauer z.B. auf 10 Min. verkürzt werden (Aufmerksamkeits-Spanne). In diesem Fall sind mehrere Sitzungen am Tag sinnvoll.

Therapiefortschritt

Der Therapiefortschritt wird automatisch gespeichert. Eine neue Sitzung wird in der Schwierigkeit fortgesetzt, in der die letzte Sitzung endete.

Verschiedene Ansichten über den Therapieverlauf bietet das Fenster „Ergebnisse“ (Schalter unten im Fenster „Therapiemodule“).